Vor etwa genau 5 Jahren - ich habe mich am 11.09.2001 (!) an der
FU immatrikuliert - habe ich mit dem Jura Studium begonnen. Zur gleichen Zeit fing mein englischer Kumpel Dan Hayes in
London mit Jura an.
"Well done, choosing law" gratulierte Dan, als ich von meinen Studienplänen berichtete.
Als ich dann 2003 nach England ging, um in
Brighton zwei Auslandssemester in Law einzulegen, studierte Dan im letzten Jahr. Ich kam nach Berlin zurück, er war mit der Uni fertig. Ich quälte mich durch die "großen Scheine", Dan Hayes LLB ging zur Law School, um den BVC (Bar Vocational Course) zu absolvieren.
Law School is out...for good. Dan ist nach 5 Jahren jetzt Barrister (so heißen in England die im Prozess auftretenden Anwälte mit den Perücken). Er fängt jetzt mit dem sog.
pupillage (Referendariat mit Perücke) an. Und in Deutschland? Steht das Erste Staatsexamen an. Und nach dem hoffentlichen Bestehen und einer laaaaaangen Zeit des Wartens (und) in deutschen Amtsstuben kommt noch ein Zweites Staatsexamen, noch schwerer als das erste. Der
Türhüter lacht derweilen höhnisch. Schließlich dann ist man fähig für den Anwaltsberuf und bekommt noch nicht mal so ne Perücke, sondern einen überfüllten Arbeitsmarkt, trotz der deftigen Berufswahleinschränkungen (Verstoßen 1. und 2. Staatsexamen nicht - europarechtbelichtet betrachtet - gegen
Art. 12 GG?)
Ich gratuliere Dan und lache schon jetzt über die Bilder von besoffenen Richtern, die ihn zur
"Bar" (doppeldeutig: engl. für Kneipe und Anwaltschaft) rufen, indem sie ihm eine Perücke über das Haupt stülpen, während in Berlin 1500 Menschen mit dem Verfassen von 13000 Klausuren hoffentlich zumindest ihr Studium beenden.
We chose law.
JPA has given us the call. Now, it is time to answer it!
(....plane Tagline-Schreiber in Hollywood zu werden, wenn Jura nicht klappt...)
Labels: Absurd
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