28 Januar 2007

Wieso eigentlich?

Hier und da hört man schon von Ergebnissen, werden bereits Kandidaten geladen. Die meisten von ihnen sind Antragsteller, haben also einen mehr oder weniger guten Grund, besonders früh geprüft werden zu müssen. Heikle Operation, wichtige Urlaubs...ähh...Fortbildungsreise (LL.M.), Angebot von der sympathischen Topkanzlei um die Ecke, Kampf um warmes Plätzchen am Bahnhof. Die anderen aber müssen sich bis zum 5.2. gedulden.

Das "Karrieremagazin für junge Juristen" AZUR greift die momentanen Entwicklungen im Gehaltssektor der Topkanzleien auf und fragt in der aktuellen Ausgabe besorgt, ob junge Associates (die frisch gebackenen Anwälte) denn ein Einstiegsgehalt von € 100.000 wert sind?

Ich habe den Beitrag nicht gelesen, schätze aber, die Frage wird ganz hochkontrovers erörtert und am Ende klar bejaht (Fazit: $$$$ !!), insbesondere da azur nichts anderes zu sein scheint, als eine Werbezeitschrift der Topkanzleien selbst. (Prinzip 'Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft')

vordemgesetz ergibt sich vollends in Tristess & Unmut und fragt, warum man jemandem überhaupt € 100.000 geben sollte, noch dazu einem Anwalt. Was tut der schon, dass er soviel Geld bekommt? Der Anwalt sorgt dafür, dass der schwervermögende Schweinemandant kein Geld an jemanden zahlen muss. Außer an ihn, den Anwalt selbst. Der Mandant könnte das Geld also doch lieber gleich der Gegenseite geben. Und überhaupt: Wieso gibt es Anwälte, wenn es Gesetze gibt? Fast so viele wie Anwälte. Wenn man nach der Lektüre des Gesetzes, einen Anwalt braucht, hat der Gesetzgeber versagt und mit ihm gleichsam das Souverän, welches den Gesetzgeber gewählt hat. Die Existenz von Anwälten ist Zeichen eines großes Versagens der Welt. Entweder es gibt echte Gesetze oder Anwälte. Die Zeit ist reif für ein großes Buch, welches ein genau bestimmtes Universalgesetz enthält. Mag es auch € 100.000 kosten. Das Geld wäre besser angelegt.

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22 Januar 2007

Freischuss für alle!

Schade eigentlich, dass es den Freiversuch nur beim Staatsexamen gibt. Stellen Sie sich doch mal vor, sie bewerben sich bei Großkanzlei Kohlenscheffler, Schotter und Partner (Berlin, Ulm, Kyoto, Arusha), werden zum Vorstellungsgespräch geladen – und kriegen’s Maul nich’ auf. Weil Sie gar nicht wissen, was dieses internationale Steuerrecht überhaupt ist, von dem da alle labern. Adieu 100-Stunden-Woche, adieu 80 000 Glocken Einstiegsgehalt.
Halt! Wenn jetzt der Personalchef sagen würde, „Jung’, komm im Herbst noch mal vorbei, dann klappt es bestimmt“, das, ja das wäre doch zumindest drollig.
Oder die heiße Tante (aktuellen jugendsprachlichen Begriff bitte selbst nachtragen), bei der Sie abgeblitzt sind. „Hey Süßer, bereite Dich doch noch mal anständig vor und komm’ nächste Woche wieder!“ Bizarr, oder? Bereits daran müsste man doch erkennen, dass das Referendarexamen nicht auf’s sog. „richtige“ Leben vorbereitet. Aber soll es das überhaupt?

Ratlos bleibt

Ihr V. B.

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13 Januar 2007

Gerüchteküche

2007: Neues Jahr, neues Glück, sowie neue Gerüchte zur (noch) "laufenden" Herbstkampagne des juristischen Examens 1.2006/II. Zitterten alle Kandidaten bislang vor dem 15.1. als dem Tag, an dem gesagt werden sollte, wann was gesagt werden wird, scheint nunmehr der 5.2. zur Ergebnisbekanntgabe endgültig festzustehen.

Was vordemgesetz aus sicheren Quellen schon seit Anfang Januar wusste, zur Vermeidung von Chaos und kollektivem Irrsinn aber nicht publizierte, wird jetzt auf der Homepage des FB FU Jura vermeldet: Beginn der mündlichen Prüfungen am 5.2.07, Ergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dann. Mit Ladungen zur mündlichen Prüfung kann wohl ab 15.1. gerechnet werden.

Bislang nicht bestätigt sind folgende Gerüchte. vordemgesetz sagt, ob was dran ist.

- Schlechteste Kampagne seit Beginn der Aufzeichnungen (wahrscheinlich)
- 80 Prozent der Kandidaten durchgefallen (unwahrscheinlich)
- 80 Prozent in StrafR II durchgefallen (wahrscheinlich)
- Klausuren zur Korrektur nach Bayern verschickt (hoffentlich falsch)
- Klausuren zur Korrektur nach NRW verschickt (wahrscheinlich)
- Anweisung an Korrektoren wegen hoher Kandidatenzahl besonders gnadenlos zu korrigieren (nicht unwahrscheinlich)

Weitere Gerüchte werden gerne gesammelt.

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11 Januar 2007

Die Zeitkapsel

Google will die Weltherrschaft, das ist allgemein bekannt. Lange musste ich mit mir und meiner Datenparanoia ringen, bis ich mich schließlich schweren Herzens und mit einer salzigen Träne im Auge dazu entschließen konnte, den geforderten google account einzurichten, um auch in der *neuen* Blogger-Version meine Bot§chaften verbreiten zu können. Und das alles nur für Sie, werte Leser!
Nun gibt es an dieser Stelle auch sogleich den Nachtrag vom 2. Weihnachtsfeiertag. Er ist nicht mehr aktuell, aber wenn Sie nach dem Lesen die Äuglein schließen und sich ganz fest in die Vergangenheit denken, können Sie vielleicht ja der verloren gegangenen Pointe nachspüren:

[26.12.06]
Na, welches Rechtsgebiet mag wohl das weihnachtlichste sein? Staatskirchenrecht? Nein. Kaufrecht natürlich. Morgen geht's dann wieder rund. Mängelrüge hier, Schlechtleistung da. Dieses Jahr kommt noch erschwerend dazu, dass Einige davon ausgehen, die Scheußlichkeiten, die sie von den lieben Verwandten bekommen haben, noch in diesem Jahr umtauschen zu müssen, da uns ja in wenigen Tagen das grausame Schicksal der Mehrwertsteuererhöhung ereilen wird. Zeter und Mordio! Nun weiß ich, was die Japaner fühlten, als man ihnen damals frech eine MwSt-Erhöhung von lächerlichen zwei auf unglaubliche drei Prozent aufdrückte.
Ich hasse es übrigens, wenn Autoren jeden Sch. meinen abkürzen zu müssen. V. a. wenn der Platz auch problemlos ausgereicht hätte, das betreffende Wort auszuschreiben. Zugegeben, man kann nat. a. den ber. Palandt-Stil lesen, das Gehirn erg. den R.
Ist trotzdem unansehnlich. Leider wird man sich daran gewöhnen müssen. Denn 2007, wenn erst einmal die MwSt. um 3 Prozentpunkte und damit um 18,75 Prozent erhöht worden ist, wird jeder sparen müssen. Auch und insbesondere Autoren jedweder couleur. Das fängt bei den Buchst. an und hört beim Inhalt auf. Nur vordemgesetz wird natürlich tapfer das gewohnte Niveau halten. Hoho.

Mfg und dem Rücken zur Wand,
Ihr

V.B.M.

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